25 Jahre Städtepartnerschaft zwischen Mannheim und Bydgoszcz: Gelungenes Programm mit Veranstaltungen und Reisen

Beeindruckt von der Stadt Bydgoszcz und der polnischen Gastfreundlichkeit zeigte sich die Reisegruppe aus Mannheim, die vom 3. bis 8. September 2016 Mannheims polnische Partnerstadt besucht hatte. Die Deutsch-Polnische Gesellschaft Mannheim-Ludwigshafen und der Förderverein Städtepartnerschaften Mannheim hatten zu dieser Reise eingeladen. Zu den insgesamt zwölf Teilnehmerinnen und Teilnehmern gehörten die Vorstandsmitglieder Gisela Medzeg, Piotr Pilkowski und Volkhard Hetzer von Seiten der DPG Ma-Lu und der Vorsitzende des Beirats Rüdiger Finke vom Förderverein.

Ein erster Höhepunkt war die Jubiläumsfeier im Schloss Ostromecko bei Bydgoszcz, zu der auch Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz mit einer kleinen Delegation aus Mannheim gekommen war. Der Stadtpräsident von Bydgoszcz Rafał Bruski verlieh bei dieser Gelegenheit seinem Mannheimer Amtskollegen Dr. Kurz und der Vorsitzenden der DPG Ma-Lu Gisela Medzeg die Medaille des Präsidenten, die höchste Auszeichnung, die er zu vergeben hat. Er ehrte beide für ihr jeweiliges Engagement, das besonders der Würdigung der Geschichte der Polen in Mannheim und der Städtepartnerschaft gilt.

Auf dem Programm der Reise stand weiterhin ein Empfang im Rathaus von Bydgoszcz. Die Stellvertreterin des Stadtpräsidenten Iwona Waszkiewicz empfing die Gäste, die einen Einblick in die Entwicklung der Stadt Bydgoszcz in den vergangenen Jahren erhielten. Bei der Stadtführung zu Beginn der Reise hatte sich die Mannheimer Gruppe bereits selbst von der beeindruckenden Entwicklung der Stadt überzeugen können. Weiterer Höhepunkt der Reise war die Eröffnung einer kleinen Foto-Ausstellung in der Universitäts-Bibliothek zum Thema „Mannheim! Geschichte in vergleichenden Ansichten“, die von der DPG Ma-Lu in Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv Mannheim organisiert worden war. An dieser Eröffnung nahmen Oberbürgermeister Dr. Kurz und die Stellvertreterin des Stadtpräsidenten Iwona Waszkiewicz teil.

Ein Ausflug nach Toruń/Thorn auf den Spuren der Kreuzritter und des berühmten Thorner Lebkuchens füllte einen weiteren Tag. Besuche in verschiedenen Museen in Bydgoszcz standen am letzten Reisetag auf dem Programm. Beeindruckt war die Reisegruppe insbesondere vom Exploseum, das die Erinnerung an die Dynamitfabrik bewahrt, die die Deutschen während des zweiten Weltkrieges in einem Wald in der Nähe von Bydgoszcz mit Hilfe von Zwangs- und Fremdarbeitern unter zum Teil extrem harten Bedingungen hatten errichten wollen. Krönender Abschluss des Besuchs war dann die Aufführung der Operette „Der Zigeunerbaron“ in der Neuen Oper.

Während der Sommerwochen vor der Reise hatte bereits die Möglichkeit bestanden, sich in einer Ausstellung des Deutschen Polen-Instituts Darmstadt in der Mannheimer Abendakademie und bei mehreren Vorträgen mit den gesellschaftlichen Veränderungen in Polen seit 1989 und der Partnerstadt Bydgoszcz vertraut zu machen. So hatte die DPG Ma-Lu den Schriftsteller und Mitarbeiter des Staatsarchivs in Bydgoszcz Wiesław Trzeciakowski zu einem Vortrag über die Geschichte der Stadt eingeladen. Über die Verstrickung ihrer Familien in die Verbrechen der Nationalsozialisten im besetzten Bromberg und Umgebung berichteten Gisela Medzeg und Sybille Eberhardt.

Zu der Abschlussveranstaltung in Mannheim, einem Vortrag zum Thema 25 Jahre Nachbarschaftsvertrag zwischen Polen und Deutschland, kamen drei Vertreterinnen der Polnisch-Deutschen Gesellschaft aus Bydgoszcz, darunter die Vorsitzende Danuta Szczepaniak-Kucik. Sie waren außerdem Ehrengäste beim Auftritt des Kabarettisten Steffen Möller auf der Seebühne im Luisenpark Mannheim. Neben Möller, der in Polen sehr beliebt ist, trat die deutsch-polnisch-österreichische Band PO!NTA auf, die ihr Publikum begeisterte. Bei einem gemeinsamen Abendessen mit den Gästen aus Bydgoszcz, einer Vertreterin der Stadt Mannheim, Vorstandsmitgliedern des Fördervereins und der DPG Ma-Lu ging es um einen Rückblick auf die Entwicklung der Städtepartnerschaft und Fragen der zukünftigen Zusammenarbeit.

Ausstellung, Veranstaltungen und Reise wurden von der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit in Warschau, der Stadt Mannheim und dem Förderverein Städtepartnerschaften Mannheim finanziell gefördert.

Gisela Medzeg, Vorsitzender der Deutsch-polnischen Gesellschaft

Eröffnung der Foto-Ausstellung über Mannheim in der Universitäts-Bibliothek von Bydgoszcz
Eröffnung der Foto-Ausstellung über Mannheim in der Universitäts-Bibliothek von Bydgoszcz (Foto: Gerd Stüber-Fehr)
In Toruń/Thorn
In Toruń/Thorn (Foto: Gerd Stüber-Fehr)
Vor dem Schloss Ostromecko. In der Mitte: Rüdiger Finke, Vorsitzender des Beirats des Städtepartnerschaftsvereins, und Rolf Dieter, Altstadtrat.
Vor dem Schloss Ostromecko. In der Mitte: Rüdiger Finke, Vorsitzender des Beirats des Städtepartnerschaftsvereins, und Rolf Dieter, Altstadtrat (Foto: Gerd Stüber-Fehr).
Vor dem Rathaus in Bydgoszcz
Vor dem Rathaus in Bydgoszcz (Foto: Gerd Stüber-Fehr).
Wiesław Trzeciakowski bei seinem Vortrag über die Geschichte von Bydgoszcz am 26.07.2016 in der Mannheimer Abendakademie
Wiesław Trzeciakowski bei seinem Vortrag über die Geschichte von Bydgoszcz am 26.07.2016 in der Mannheimer Abendakademie (Foto: Piotr Pilkowski).
Führung durch die Ausstellung "Polnische Gesellschaft seit 1989" mit Manfred Mack vom Deutschen Polen-Institut Darmstadt
Führung durch die Ausstellung „Polnische Gesellschaft seit 1989“ mit Manfred Mack vom Deutschen Polen-Institut Darmstadt (Foto: Piotr Pilkowski).
Arbeitessen mit Gästen aus Bydgoszcz
Arbeitessen mit Gästen aus Bydgoszcz

Essen mit Gästen aus Bydgoszcz, v.r.n.l. Danuta Szczepaniak-Kucik, Krystyna Bender-Dudziak, Halina Janiak
Essen mit Gästen aus Bydgoszcz, v.r.n.l. Danuta Szczepaniak-Kucik, Krystyna Bender-Dudziak, Halina Janiak (Foto: Piotr Pilkowski ).